Der Vergessene Mund
Ein Mensch irrte herum. Die Wolken, die Dunkelheiten, wie aus heiterem Himmel waren sie ihm aufgetaucht, und der prasselnde Regen spülte ihm nun schon viel Matsch entgegen. Er sah seinen Weg nicht mehr, und er bewegte sich nur noch dem Fließenden entgegen. So geriet er, vom abwärts Strömenden geführt, immer höher auf diesen Buckel, auf der diese Hütte stand. In ihrem Inneren war es recht dunkel, aber noch trocken. Sie besaß also ein beruhigend gutes Dach über ihrer doch kleinen Räumlichkeit, mit einer Liege in einer Ecke, und einem schmalen Tisch mit Stuhl in der Mitte. Vor einem der zwei winzigen Fensterchen stand ein Hocker, vor einem Bord mit Laptop, neben diesem ein Printer, der mitten im Bedrucken eines Blattes still stehen geblieben war.
Nun gut, kein Problem. Er legte sich lang aufs Bett, zum Ruhen, etwas zum Schlafen, danach würde es schon weitergehen. Erst sein Bedürfnis ließ ihn wieder wach werden. Er fand endlich rechts draußen, angelehnt an die Holzhütte, seinen „Stillen Ort“. Und er war schon wieder patsch nass als er in die Hütte zurücktrat. Wann würde dieser irre Regen aufhören? Innen entdeckte er dann noch eine schmale leichte Türe. Dahinter fand er die Vorrätekammer, die, so bestückt wie sie war, ihn lange sättigen konnte. Doch Wasser zum Trinken fand er nur vorm Haus. Sein nun herausgestellter Kochtopf war mit Regenwasser doch schnell, bis zum Rande hoch, gefüllt.
Am folgenden Morgen lauschte er, es war still geworden, der Regen rauschte nicht mehr. Und die Sonne trieb ihm ihre Strahlen flach und golden übers Wasser. Wie auf einer Hallig stand er hier, und sah, dass er eingeschlossen war, wie ein Moses auf dem Berge Ararat. Jedoch ohne eine Familie, und ohne Tiere.
Nun gut, kein Problem. Bald würde sich das Wasser verlaufen haben, und dann...
Aber, so schnell, so wie er sich das gedacht hatte geschah es nicht. Und er suchte eine Beschäftigung; er war es nicht gewohnt ohne TV-Gerät, ohne Freunde, auch ohne was zu lesen, lange ganze Tage zu verbringen. Und er zog sich das hängende Papier aus dem Drucker. „Damit du nicht vergisst wie ich aussehe; hier mein neustes Bild.“ Stand, zu lesen, oben, über allem drüber. Der Ausdruck war ihm in der Hütte nun das einzig zu sehende Bild, denn nicht mal ein winziger Spiegel hing hier an den Wänden. Es war ein Farbausdruck eines Gesichtes, mit warmem Seitenlicht - recht nah wohl aufgenommen - Haaransatz, Stirn, Augen und noch ein kurzes Stückchen der Nase. Darunter, dann, war Schluss, nur noch weiß das Papier. So unvollendet lag das Bild nun vor ihm. Zu aller erst dachte er noch das Gesicht mit den herumliegenden Buntstiften zu vollenden, den unteren Teil munter malend zu ergänzen. Doch, er scheute dann davor, dieses ihm doch unbekannte Antlitz zu verunstalten. Er nahm sich ein neues Blatt und begann lediglich mit dem kopieren des hier sichtbar Vorhandenem. Ganz zufrieden stellend gelang es ihm nicht. Doch er hatte Zeit, sehr viel Zeit. Und so entstand eine Bildgalerie, die bald um ihn herum an den Wänden hing. Immer besser und näher war er seiner Vorlage gekommen. Und schließlich begann er, da das Wasser da draußen immer noch nicht weit genug zurückgewichen war, sich mit zeichnerischen Variationen zu beschäftigen. Er gestattete sich kühn zu sein. Auf einem Blatt erlaubte er sich sogar, humorvoll, „P. Picasso“ unten in die rechte Ecke zu schreiben. Seine anfängliche Idee das Gesicht auch zu ergänzen war ihm längst entfallen, ihm gänzlich abhanden
gekommen. Wenn ihn jemand nun gefragt hätte, er hätte es selbst nicht geglaubt wie vergesslich ein Mensch sein kann.
Und er bewegte jetzt ja auch nicht mehr seinen Mund zum Sprechen. Er kaute und trank nur noch ohne Vergnügen, seine Muskulatur die mal seine Mundwinkel bewegte spürte er gar nicht mehr.
Das Papier war ihm ausgegangen, und die Farbstifte waren längst zu kaum noch haltbaren Stummeln geworden. Da entdeckte er, in einem Winkel, ganz unten in der Vorratskammer, ein Reservepaket mit 500 Blatt weißem Papier für den Drucker. Fand dabei auch noch, in einer Schachtel, neue schwarze Filzstifte. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn. Nicht mehr lang würde es dauern, wenn nicht noch mal neuer Regen einsetzte, oben war der dickste Schlamm längst wieder so getrocknet, so dass ein Mensch mit seinen Füßen drüber laufen konnte ohne in ihm zu versinken.
Und er war sich sicher, bald wäre der Seewasserspiegel wieder auf alt gewohnter Höhe, und man würde gewiss auch zu ihm hier heraufkommen können. Er stellte sich nicht vor, dass er vergessen sein könnte.
Und er zeichnete weiter, mit lobesamer Geduld seine seltsamen Versionen - und immer verrückter.
Dann aber kam der Tag; Und man rief ihm schon von weitem entgegen, und er war so erschrocken. „Ein Mund!“ Da unten war doch ein Mund.
Wie konnte er das nur vergessen, er hatte es doch die ganze Zeit gespürt, dass ihm was fehlte, ein Lächeln oder so seine Zähne zeigen.
Er merkte nun, er würde brauchen.
Er war doch zu lang entwöhnt, von diesem Ausdrucksding.
Diesen Text mit besonderer Vorsicht lesen, er könnte sonst leicht ~ie eine Bombe ~irken.
Es geht um KUH X 19.
~ie ~irkt das Virus?
Keine Ahnung!
Ist es intelligent?
Klug?
Keine Ahnung,
~ir haben keine Ahnung!
Es ist uns unvorstellbar, doch der aufgekommene Verdacht scheint sich zu bestätigen: KUH X 19 hat „Ohren“.
Wissenschaftler Virologen äußern sich bereits derart:
„Es gibt ~orte, Laute, auf die KUH X 19 reagiert!“
Über diese Laute müssen wir sch~eigen, denn, unvorstellbar
~ie stark KUH X 19 ~erden ~ürde ~enn ausgerechnet jetzt die ganze Welt Kugel
X milliardenfach diesen verstärkenden Buchstaben auch noch hörbar aussprechen ~ürde.
Damit sie absolut klar sehen,
hier die Hilfe, die ~ir hier noch geben können.
~ir wollen ja menschlich verant~ortlich mit dieser hässlichen Pandemie umgehen.
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUV ~ XYZ
Also, um den viertletzten Buchstaben des Alphabetes geht es. - Ganz klar ~ohl.
Bei jeder hörbaren Nennung dieses Buchstabens, so hat man unlängst getestet, verstärkt sich KUH X 19. Bereits bei einer einhundertmaligen Nennung verstärkt sich so ein einzelner Virus um ca. 3,46 %
~ie es die Töne letztendlich aufnimmt, das wird die Frage sein, die der ~elt einige Nobelpreise ~ert sein ~ird.
Außerdem wird es zu erforschen sein, ~ie „scharf“ das Virus hört. Die Phonetische Nähe z~ischen V und unserem, nun, Unaussprechlichem, ist vielleicht nicht
nur dem menschlichen Hörvermögen sch~er unterscheidbar.
Hochsicherheit KUH X 19 Räume (Schalltote) in China, ~ie Japan, und auch Europa, stellten fest, ~o gar nichts zu hören ist, stirbt ein KUH X 19 innerhalb von 12 Sekunden einfach weg.
Also Vorsicht Leute,
möglichst ruhig bleiben,
und ab~arten,
~as kluge Menschen noch herausfinden ~erden.
~ir halten derweil die Ohren für Sie auf,
die ~issenschaft reitet schon Attacke.
Privat können ~ir aber
– jeder –
jetzt schon mal ~as tun,
einfach dieses nun Unaussprechbare,
einfach nicht mehr labern.
Die Redaktion ~ird sich gerade klar,
es ~ird nicht leicht.
Aber, vielleicht hilft es doch,
~ir haben keine Ahnung.
„KLEINER virus“
Darf ich die alte laute Frage
noch mal so, und leise stellen?
Fällt,
mit ner Axt nun,
die gegrämte Mutter Erde,
- wie mit einer Allergie -
die wuchernde Menschheit,
nun,
mit einer kleinen Pandemie?
Plötzlich zerfallen
große Menschenmassen,
angstvoll, hysterisch,
zurück zum Einzel-Individuum.
Die Horden strömen nicht mehr.
Alle Jumbos schweigen,
stehen nun still.
Wirklich,
weil
Mama Erde
es endlich
will
?
Ein,
wie ein Pilz,
aus dem Erdboden
geschossener Wunsch
O BITTE
LIEBT
EUCH
IN DIESER
BITTREN ZEIT SCHÖN BEWUSST SCHÖN SELBER
TUNLICHST MIT
ABSTAND GEWÄHREN
EINEN BESSEREN
SCHUTZ WIE MEINETWEGEN
VIELLEICHT AUCH SEEGEN FINDEST DU
UND GEWISS NICHT NUR FÜR
DICH
„Rufe“
du nimmst dein Kinn hoch
hörst du
die Kraniche
sie fliegen wieder
ziehen hier
eilen da draußen
am Himmel
unter leuchtend gefransten Wolken
wie viele sind es
ich zähle schätzend
fünf
zehn
fünfzig
hundert
zweihundert
drei-
vier-
gut fünfhundert Kraniche
sie ziehen schnell
heute auch tief
schon naht der nächste Hakenschwarm
und dort
dicht über dem Wäldchen
da schreit noch ein kleinerer
und direkt über mir
in dieser Helligkeit
da kreist mir
wie wirr ein Knäuel
erinnert an Geier
doch scheint
sie haben nichts gefunden
verloren nur den Aufwind
nun löst sich heraus
noch unsicher
ein kurzer Pfeil
dann zieht er weg
und lockt andere
nun doch noch
zum eiligen Folgen
Richtung Nord-Nord-Ost
recht geblendet
mit einem dunkel wabernden Fleck
im Blick
trete ich zurück
in geheizte Haus
Später
der Blick durch das Küchenfenster
runter auf die Straße
Leute bilden eine Gruppe
mit den Mantelbäuchen
sich zugewandt
doch die Hälse hochgereckt
in weite andere Richtungen
heitere Freude kann ich erkennen
den Damen
erklärt der Mann etwas
mit beiden Händen
anzusehen fast wie fliegend
eine Frau legt beide Hände an die Ohren
will lauter hören
diese Schreie
die beweisen
der Winter geht
vorbei die Kälte
das viel zu lange Grau
wird nun schwinden
die Natur
wieder wird sie saftig
doch wird es noch dauern
aber
diese Kraniche
die rufen uns schon
M. Maus, der Regulator
Woher die Batteriezelle war? – Michael Maus hatte keine Ahnung, aber er hatte sie trotzdem doch in seine schwächelnde Fernbedienung eingeschoben...
Und Michael verstand den dort, dessen Sprache da, sowieso nicht, und die gesprochene Übersetzung konnte er nicht genießen. Also war es doch ganz natürlich, dass er, Michael Maus, auf den kleinen Dreieckspfeil drückte, der nach unten zeigte.
So wurde die Stimme leiser. Und die ihm leidigen Gesten konnte er ignorieren, sie waren ja doch immer die gleichen, längst bekannten. Michael konnte einfach wegsehen, oder, wieder mal, wie bei ihm, bei Werbeeinspielungen längst üblich, eine Pause einlegen und zum Örtchen wandern.
Nun aber - kommt das „Aber“
Denn dort, im blau-rot-Wwiß flackernden Flaggenmeer, wurde es auch stiller. Und es klopfte jemand auf sein Mikro, tack – tack – tack - tack, und dann verwundert:
„Da stimmt... da ist doch was nicht in Ordnung!“
Der Mann zürnte, und er verstand die Welt nicht mehr. Und eben diese ihn ja nun auch nicht!
Ohne Stimme, es wirkte irgendwie anders und für Michael Maus sah er lustig aus: Der Clown da, mit seinen Gesten, mit seiner unkontrollierten dicken Unterlippe, und seiner offensichtlichen Wut über die versagende Technik, er zog die hängenden Schultern hoch und ließ sie auch gleich wieder wie entmutigt sinken. Offensichtlich, er wusste gar nicht weiter, der starke Mann, er griff sich an den Hals und drehte sich um, verließ das Pult, das Mikro, verschwand hinter den fröhlich bunten und doch schlaffen Fahnen.
Jedoch das TV-Bild, das strahlte weiter, es ging nicht weg.
Nun klopfte ein Techniker, mit einem Fingerknöchel, auf das feine schlanke schwarze Ding. Noch immer -nichts. Augenblicklich griff Michael Maus nach seiner Fernbedienung und – oh Wunder - der nächste Klopfer war plötzlich wieder ganz deutlich laut zu hören.
Michael Maus hatte etwas Wahnsinniges entdeckt. Er probierte noch etwas herum, und bald gedachte er etwas zu bewirken.
Er hatte sich da seinen Gegner, oder Feind, diese Type in den USA, ausgekuckt. Michael Maus verstand allerdings kein Englisch, aber was sollte es? Es wurde ja ständig übersetzt und gewiss genügend kommentiert. Dieser Sprachmangel, Michaels kleiner eigener, der sollte nicht groß stören. Der Amerikaner war so überheblich, schien ihm überraschend dumm wie er quatschte, mal so, und gleich auch wieder mal anders. Außerdem war er mächtig reich, bezahlte wohl nicht, wie andere, dummehrlich Steuern. Wie konnte er nur so reich werden, so mächtig, nun auch noch zum Präsidenten gewählt werden in dem viel beneideten Reich der angeblich so „unbegrenzten Möglichkeiten“?
Unbegrenzte Möglichkeiten? - Oh ja, dieser Mann konnte wohl seine klebrigen Worte auswerfen wo und wie er Lust hatte. Von den dort so unterschiedlichen Fischen bissen immer irgendwo welche an. Kleine Fische nutzen mit wenig Nutzen ihr Gedächtnis, sie schwärmen einfach nur mit, in Schwärmen - sie haben wohl kaum Anderes drauf.
Aber „schwärmen“, für den? Den Kerl dort beklatschen? Diesen Ami bejubeln, so wie unausgegorene Mädchen ihren gerade mal schwärmend entdeckten hüftschwingenden Bühnenstar? - Nein, Michael Maus konnte und er wollte sich dazu nicht aufraffen – unmöglich!
„Unbegrenzte Möglichkeiten.“ - Ganz unbegrenzt?
Aber nein doch! Jetzt doch gewiss nicht mehr. Michael Maus wollte, er würde seine gerade entdeckten Möglichkeiten ausprobieren, nach Kräften austesten.
In der späten Nacht übertrug man im Nachrichtensender die Rede des US-Präsidenten, synchron übersetzt. Und der Herr mit der roten Krawatte begann langsam, gemächlich, aber er steigerte sich. Schon bald häuften seine Siegesgesten sich. Er warf sich deutlicher in die Brust. Er schrieb schwungvoll schon wieder seine Kurven mit dem dicken Zeigefinger in die Luft und schimpfte los, auf die so schlechten Anderen, sodass im Lichte der Scheinwerfer seine Speicheltropfen sausten.
Da drückte Michael, ganz rücksichtslos, so um 2 Uhr 22 Sommerzeit, die kleine Schweigetaste. Und einen Moment dauerte es, bis der Präsident registrierte, dass er keine Luft bewegte – wirklich, kein bisschen!
Und es wurde unruhig im Saal.
Neue Mikrofone wurden ihm nun hoch, nah entgegen gehalten. Keinen Ton hörte man aus der Präsidentenkehle! Dafür wurden, aus dem Hintergrund des Riesensaales, Pfiffe laut. Erst bei seinen Anhängern, dann wanderte der Lärmpegel durch die Massen quer hinüber zur anderen Seite, wo dichter die Demokraten standen. Auch die Medienleute schauten sich unruhig um. Und sie standen, wie der Präsident des Landes, auch mit offenen Mündern, wie erwartende blinde Menschen, lauernd da.
In aller Welt fragte man sich, was da los war und fantasierte. Neugier blühte in vieltausendfachem Talent, um das Geschehen sich zu Geld zu machen. Eine enorme Kraft.
Nur der US-Präsident twitterte, kämpfte mit den Mitteln, die ihm noch geblieben. Gab am nächsten Tag schon zu, dass seine Ärzte noch nichts wüssten.
Michael schwang derweil sein seltsames Schwert, in aller heimlichen Heiligkeit, drückte mal die Fernbedienungs-Taste an, und dann auch wieder mal aus. Er hielt sich an keine Regel, keine Zeit, machte das alles ganz intuitiv. Keine vernünftige Ordnung sollte, da in Amerika, zu entdecken sein. Im Schreiben war der US Präsident gewiss noch nie eine Größe. Das Maul fehlte ihm plötzlich sehr. Er konnte sich nicht mehr darauf verlassen, dass er einen begonnenen Satz auch zu Ende bekam. Und auch seine Melania ging ihm jetzt spürbar aus dem Weg. Seine ausgestrahlte miese Laune schlug nicht nur ihm selbst aufs Gemüt.
Manches Mal nun dachte der Präsident schon, urplötzlich sei seine Zunge wieder frei und er quatsche das Gedachte hinaus, den vollen ganzen Satz, hörbar, für andere nun zuende.
Michael hatte nicht genügend Fantasie, um sich vorzustellen, wie häufig nun der Großmeister aller Klassen in Fettnäpfchen trat. Früher schien der keine Probleme damit zu haben. Aber jetzt war nicht mehr früher! Früher ist jetzt längst vorbei. Und Michael konnte es leider nur an der TV-Kiste verfolgen, oder in Zeitungen, die mit fettesten Überschriften an allen Straßenecken Extraeinnahmen gewannen. Die Sucht, Neuestes noch detaillierter zu erfahren, war doch noch steigerungsfähig. Das spürte Michael Maus am eigenen Verhalten. Er lief herum durch seine Stadt, mit bewegten Ohren. Und an der Stammtheke musste er sich gewaltig zurückhalten, obwohl man ihm ja doch nicht geglaubt hätte. Die Hobbyforscher der Welt konnten sich nicht einigen. Einige Wenige kamen der Wahrheit jedoch sehr nahe: „Die Ursache sind Außerirdische die sich unverschämt einmischten in die eigene Politik der USA“. - Nun ja, dachte Michael, wenn Europäer für ihn schon Außerirdische sind...
Dann schlug eine Bombe ein: Wer hätte sowas für möglich gehalten? - Gattin Melania sprach im amerikanischen Fernsehen, ganz allein. Sieie schoss durch alle Kanäle und die Bürger der halben USA schüttelten mit dem Kopf. Ihr Sohn stand mit offenem Mund dabei, als Melania sagte: „Ich habe eben die Scheidung eingereicht.“ Das war ein Satz, der übersetzt wurde in allen Ländern, deren Landessprache nicht Englisch war. Und das war bei weitem nicht die Minderheit. Die Worte rasten in unglaublich vielen Variationen durch die Welt.
Alles nur „fake news“, twitterte der Präsident, die Frau sei ein russischer oder chinesischer Roboter oder ein hässlicher japanischer.
Aber die blonde Dame wirkte gar nicht hässlich, und auch nicht mehr dumm. Fast mit Achtung nahm man ihre Entscheidung auf.
„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!“ lautete die wohl hässlichste Bemerkung. Der Präsident versuchte es nochmal mit Sprechen. Es war nicht mehr Amerika first. Und seine Nation hörte auch Abschnitte seiner Gedanken. Der Präsident bemerkte es immer etwas zu spät. Und da entglitt ihm ein Anfall, den man mit ohnmächtiger Wut beschreiben könnte. Und es war zu sehen, dann, wie man diesem Herren eine blau- weiß-Rrte Zwangsjacke, nur zum Eigenschutz, wie es hieß, überzog.
Es war nicht ganz so wie Michael es sich in den letzten Tagen vorgestellt hatte, aber Michael Maus war doch
zufrieden, es war ja mächtig schnell gegangen. Nun wurde nicht mehr von „Amerika first“ gesprochen, trotzdem hatte man den Eindruck, es ginge ab nun, mit Amerikas Freundlichkeit, wieder echt
vorwärts.