Bruche mer nit mieh


Sick minge Mann achtzisch Johr ald jewoode is, hätt dä sisch total jewandelt! Dä
kenn isch manschmol nit mieh widder.
Et fing schon en der Wejhnachtszick an. Die Deck, die immer unger dem Baum
drapeert wood, wor total usjefrans. Isch sach zo ihm:" Isch luure ens no ener neue
Deck.“
Hä antwurd: „Du bruchs nit zo luure. Wer weiß, op mer nächstes Johr noch do sinn!“
Wenn isch fröher jesaat han, isch mösch jähn neue Hanntöscher han, et jit so schöne
neue Färve, dann hätt hä jesaat: "Dann koof doch welsche!“ - Hück is sing Antwoot:
"Dä Klejderschrank es voll vun Handöcher. Die rische noch lang!“
Dä nächste Wunsch vun mir wor enne neue Badezimmerspiejel, weil der ahle blind
jewoode wor. Sät minge Mann: „Dann stell Disch vür dä jroße Spejel im Flur, wenn
Du jet sinn wills.“
Dat wor zovill. Ich saat zo ihm: „Du häst Räsch, isch hatt mich schon no enem neue
Mann umjeluurt, ävver dä bruch isch nit mieh, dä ahle dejt et uch noch jet.“


Autoreise mit Kater

 

Ich glaube, er möchte sich als dankbar erweisen, dass wir ihn vom Hungertod auf der Straße gerettet haben! Er lebt nun schon seit drei Jahren bei uns und hat sich so richtig an uns gewöhnt. Aufmerksam wie ein Hund springt er vom Sofa, wo er auf einer besonderen Decke tief und fest (stundenlang) schläft und läuft an die Tür, wenn es klingelt. Er selbst klingelt nicht, wenn er ins Haus will. Er kratzt an der Fußmatte und prompt wird ihm geöffnet. Der Fußmatte sieht man es an, es fehlt ein Stück! Abends, wenn Herrchen auf dem Sofa sitzt, kuschelt er sich fest an dessen Beine. Wenn Herrchen aufsteht, steht der Kater auch auf. Für das Futter ist Frauchen zuständig, und die versorgt ihn gut. Er ist circa sieben Kilogramm schwer. Der Tierarzt meint, er ist ein Mainkun-Mix, die sind immer schwerer.

 

Das Gewicht wäre ja gar kein Problem, das kriegt selbst Frauchen noch gehoben. So muss er mehrmals  im Jahr in einen  Weidenkorb. Herrchen und Frauchen nehmen ihn mit nach Holland, wo sie ein Ferienhaus besitzen. Die Sachen werden schon einen Tag zuvor ins Auto geladen, damit es nicht auffällt, dass er wieder eingefangen wird. Am Tage der Abreise werden alle Türen im Hause geschlossen, damit er nicht unter Betten oder Schränken verschwinden kann. Eine neue Methode wurde erprobt, denn ein Tipp von unserer jüngsten Tochter, einer Tierkommunikationsfachfrau lautete, ihn jeden Morgen vor der Fütterung hoch- und in den Korb zu heben. Er sprang zwar sofort wieder raus, aber er haute nicht gleich  ab, wenn ich mich nur zu ihm bückte.

 

Dieses Mal war der Start stressfrei. Drei Stunden Autofahrt hörten wir nicht mehr von ihm. Vielleicht erinnert er sich, dass er danach in den Garten darf, oder bei schlechtem Wetter hinter der Glasscheibe im Warmen die Vögel draußen beobachten kann. Diesen Luxus hat er im heimischen Zuhause nicht.

 

Die Rückreise verlief zunächst ebenfalls problemlos. Bis der Enkel der Familie ausstieg, den Kofferraum aufklappte und seine Tasche holte. Das war die Gelegenheit, den Deckel des Korbes aufzudrücken und in den Kofferraum zu springen. Sofort wurde die Kofferraumklappe wieder geschlossen, bevor unser Dicker auf die Straße laufen konnte. Nun saß er hinten zwischen mehreren Taschen, einem Blumentopf und der Kühltasche und mauzte jämmerlich! Frauchen machte sich nicht die Mühe, ihn einzufangen und Herrchen gab Gas, um in fünf Minuten zu Hause sein zu können.

 

Das war zu viel für den Kater. Aus dieser Perspektive hatte er die Welt noch nicht gesehen. Bäume und Häuser flitzten vorbei. Er turnte auf die zweite Sitzreihe, und als Herrchen rückwärts in die Einfahrt fuhr, war das die Gelegenheit, das Ganze durch die Windschutzscheibe zu betrachten. Er legte sich einfach auf das Armaturenbrett. Herrchen hatte große Mühe, das Auto durch die eingeschränkte Sicht sicher in die Garage zu fahren. Motor aus, Klappe auf und nix wie weg in den Garten, war Katers Ansinnen. Dass er dabei schwungvoll auf einen Eimer mit Mehlwürmern gesprungen war, merkten die Besitzer erst, als das Auto restlos geräumt war. Zum Glück waren die Würmer getrocknet und als Eiweißversorgung für Jungvögel bestimmt. Da sie viel preiswerter in Holland zu beziehen waren, machten sie diese Reise. Bis sie aus allen Ecken eingefangen  waren, verging  eine geraume Zeit.

 

Auf das Abendfutter musste der Kater dieses Mal lange warten.